Über Webdesign lässt sich streiten – nicht allerdings über die Menüführung und den Umfang der Inhalte bei mobilen Internetseiten. Zu dieser Aussage führen die Ergebnisse einer Studie des Marktforschungsinstituts Facit Digital, bei der die Websites von vier Automobilherstellern auf ihre unterschiedliche (mobile) Nutzererfahrung hin analysiert wurden. / Das beste geräteübergreifende Surferlebnis bietet Porsche.
Micro UX. Wie Produkte wirklich Spaß machen (2014)
Facit Digital | Mobile User Interface Design
1. Regeln für eine bessere
Nutzererfahrung:
Weshalb sich über mobiles
User Interface Design nicht
streiten lässt
2. » Schritt 2: User Experience
Tests mit Vertretern der
(relevanten) Zielgruppe
» Ziel: Identifikation von Dos & Don‘ts
und Best Practices für identifizierte
Fragestellungen – unter besonderer
Berücksichtigung von Nutzungskontext
und -erwartung (Desktop vs. mobil);
Verortung und Bewertung von
Responsive Webdesign (folgend RWD)
im Nutzungserlebnis
» Output: Umsetzungsrelevante
Empfehlungen für optimiertes User
Experience Design (jenseits von
responsive, mobile oder Desktop first)
» Schritt 1: Experten-
Interviews mit Online
Konzeptern & Designern
» Ziel: Ermittlung kritischer und
arbeitsalltäglicher Problemstellungen
im Zuge des „responsiven“
Entwicklungsprozesses; speziell aus
Design- und Konzeptionsperspektive
» Output: Eingrenzung Untersuchungs-
gegenstand und Grundlage für
Definition Testmaterial; konkrete
Fragestellungen bzgl. optimalem
Einsatz verschiedener Navigations-,
Interaktions- und Gestaltungs-
varianten (Desktop vs. mobil)
Forschungsansatz
ResponsiveWebdesignalsWegderWahl?
» Schritt 2: User Experience
Tests mit Vertretern der
(relevanten) Zielgruppe
» Ziel: Identifikation von Dos & Donts
und Best Practices für identifizierte
Fragestellungen – unter besonderer
Berücksichtigung von Nutzungskontext
und -erwartung (Desktop vs. mobil)
3. 3
Fokus: Navigation auf Websites mit
umfangreichem Content und tiefer Struktur
Orientierung
Menütiefe
Menübreite
Konsistenz
Zurück-
Navigation
Suche
Content
6. 6
Wandel des mobilen Nutzungskontexts
erfordert Umdenken für mobilen Content.
früher heute
unterwegs überall
sporadisch immer
langsam und schlecht schneller und besser
meist als zusätzliches Gerät oft als einzig genutztes Gerät
Es wird inzwischen erwartet, dass auf mobilen Seiten
derselbe Content zu finden ist, wie auf Desktop-Seiten.
7. Reduzierter Content auf mobilen Seiten
wird als unvollständig wahrgenommen.
„Ich will nicht das
Gefühl haben
müssen, dass ich
auf dem Smartphone
nur die Hälfte an
Informationen
bekommen kann.“
„Das ist schon ganz
schön wenig. Am
Desktop war das
doch viel mehr, wenn
ich mich recht
erinnere.“
BMW reduziert den Content in der mobilen Version. Die ist
zwar übersichtlicher, wirkt aber unvollständig.X
8. 8
Ähnliche Design- und Navigationskonzepte
werden bevorzugt
Ein einheitliches Navigationskonzept auf allen
Endgeräten dient der nachhaltigen Erlernbarkeit.
„Wow, hier sehe ich,
dass ich richtig bin,
weil ich das vom
Smartphone schon
kenne. Ich finde mich
gleich zurecht.“ „Einheitlicher Auftritt,
so muss das sein.
Ich fühl mich zu
Hause, egal mit
welchem Gerät ich
zugreife.“
9. Desktop-Fokus
bei BMW & Skoda
» (Sehr) ausführliche
Hauptnavigation mit zwei
Menüleisten
» Mega Flyouts inkl. Bilder,
Links, Background Images,
Fußnoten, etc.
» Skoda: Sticky Elemente
BMW
Skoda
Große Herausforderung
für Navigation und
Informationsarchitektur
auf Mobilgeräten
10. 10
» Zweischneidige
Navigationslogik wird von
Nutzern weder auf Anhieb
verstanden, noch gelernt.
» Entscheidung notwendig:
Navigation über Dropdown
oder über Einzelseiten
Skodas (etwas missglückter) Versuch:
Doppelte Funktionsbelegung im
Hauptmenü.
Tap auf Menüpunkt
(Schrift) öffnet eine
neue Seite
Tap auf Indikator
(+) öffnet
ein Submenü
1 Menü =
1 Navigationslogik
Skoda
11. 11
BMW setzt auf Teilung der Hauptnavigation
Modelle über
Content zu
erreichen –
allerdings erst
(weit) nach fold.
» Zentraler Usecase
„Modellsuche“ wird nicht
direkt bedient, liegt versteckt
im Content und ist im Menü
vernachlässigt
» Außerdem: Vielzahl der
Menüpunkte erschweren
Orientierung.
Alle anderen
Themen über
„Menü“
1 Menü gibt
Übersicht über alle
relevanten
Navigationspunkte
bmw.de
12. 12
„Hamburger“-Menü ist auf Smartphones
etabliert. Vorausgesetzt, es erfüllt optische
und formale Erwartungen.
Irritation, falls
Hamburger in
anderen/weiteren
Kontext gesetzt
Porsche Toyota BMW Skoda
• Egal ob rechts oder links platziert, wird das
Hamburger-Icon als Zugang zum Hauptmenü gut
wahrgenommen, verstanden und schnell gelernt.
• Erfüllt seine Aufgabe besser als z.B. „Menü“.
13. 13
Symbole als Indikator für weitere Inhalte:
ja. Aber welches ist egal.
• Symbole für Darstellung tieferer Ebenen sind wichtige Ankerpunkte
• Verschiedene Symbole (Pfeile nach rechts, nach unten oder „+“) sind dabei nicht
mit unterschiedlichen funktionellen oder konzeptionellen Erwartungen verknüpft.
Porsche Toyota BMW Skoda
14. 14
Schließen des Menüs muss zu jeder Zeit
möglich und sichtbar sein.
Menü als Layer
immer schließbar.
Ohne Scrollen ist
„Zurück“ nicht sichtbar.
Nur über Logo
zurück zu Home.
Zurück immer
sichtbar.
BMW Toyota Skoda Porsche
15. 15
Auf Desktop-Seite bringt das „Hamburger“-
Meün oft mehr Frust als Lust.
„Das überfordert mich. Ich
muss erst ewig suchen, bis ich
gefunden habe, was mich
interessiert.“
„Das ist viel zu viel auf
einmal. Kann man das
nicht besser aufteilen?“
Heatmap: Abbildung zeigt die kumulierte Blickabdeckung aller Probanden auf Desktop-Toyota-Seite bis zur Weiternavigation auf der Seite nach erstmaligem Aufruf der Seite mit
dem Ziel: Benzinverbrauch auf 100km des Modell Toyota Landcruiser auffinden. Weiternavigation zwischen 2,34 Sek und 37,62 Sek
„So ein großes Bild und
so ein kleines Menü. Hier
wäre doch viel mehr
Platz.“
„Ich finde es immer gut, wenn ich
gleich einen Überblick über die
Themen bekomme. Das ist hier
auf den ersten Blick leider nicht
der Fall.“
• Anders als auf Smartphones verwirrt
das Hamburger-Menü auf Desktop-
Seiten – und ist häufig auch nicht
gewünscht.
• Seine Vorteile erscheinen hier
fragwürdig, da ausreichend Platz für
eine ausführliche Navigation ist.
Besonderes
Frustrationspotenzial bei
„versteckten“ Mega
Flyouts
16. Übersichtlich auf der Startseite, einfache
Navigation zum Content: Porsche bietet die
beste Nutzererfahrung auf allen Geräten
„Das Menü ist auf die
wichtigsten Punkte
beschränkt.“
„Hier weiß ich sofort,
was ich tun muss.“
Heatmap: Abbildung zeigt die kumulierte Blickabdeckung aller Probanden bis zur Weiternavigation auf der Seite nach erstmaligem Aufruf der Seite mit dem Ziel: Benzinverbrauch
auf 100km des Modell Porsche 911 Targa 4 auffinden. Weiternavigation zwischen 1,17 Sek und 6,64 Sek
„Übersichtlich, aufgeräumt,
ansprechend. Und ich finde
alles, was ich suche.“
17. Porsche BMW Toyota Skoda
Porsche bietet am Desktop und auf dem
Smartphone die beste User Experience.
17
Note
1,5
Note
2,1
Note
2,9
Note
2,1
Note
1,9
Note
2,6
Note
2,5
Note
3,0
Basis: Jeweils 8 Nutzer zu der Frage: Welche Schulnote geben Sie der Seite auf der Skala von 1 bis 6? Skala: 1= sehr gut; 6 = sehr schlecht.
18. 18
1. Einheitlicher Look & Feel – auf allen Geräten
2. Navigation und Menü müssen auf das jeweilige Gerät
zugeschnitten sein
3. „Hamburger“-Menüs müssen immer gleich
funktionieren
4. Kein „Hamburger“-Menü auf Desktop-Seiten
5. Gleicher Inhalt auf allen Geräten: Content darf nicht
beschnitten werden
Fünf Regeln für besseres Webdesign
19. Kontakt
Pressekontakt
Florian Stemmler
Senior Referent Unternehmenskommunikation & PR
Serviceplan Gruppe für innovative Kommunikation GmbH & Co. KG
Haus der Kommunikation, Steinhöft 9, 20459 Hamburg
Telefon: +49 40 202288-8121
E-Mail: f.stemmler@serviceplan.com
www.serviceplan.com
Facit Digital GmbH
Neuhauser Str. 17
80331 München
Germany
www.facit-digital.com